Mit zwei Jahren wurde Sam zusammen mit Blake in ein Labor gebracht und dazu benutzt, seinen Bruder zu kontrollieren. Beging Blake einen Fehler, musste Sam dafür büßen. Nach ihrer Flucht entwickelte Sam eine Besessenheit für Fitness. Er joggt stundenlang, doch in Wahrheit versucht er, vor sich und seiner Vergangenheit davon zu laufen. Dennoch zeichnet er sich vor allem durch seine Hilfsbereitschaft aus. Dabei vergisst er sich allerdings allzu oft selbst. Doch er ist auch stur und klammert sich verbissen an seinen Stolz, was ihm oft Probleme beschert.

Steckbrief:
Name: Sam McLain
Buch: Dabei ab ›Blake McLain – Flucht‹ Band 1 aus der McLain-Reihe
Geschlecht: männlich
Geboren: 20.04.1991
Geburtsort: Lenexa, Kansas
Größe: Beginn Band 1: 136 cm, Ende Band 1: 198 cm
Gewicht: Beginn Band 30 kg, Ende Band 1: 103.7 kg
Haarfarbe: braun
Augenfarbe: braun
Lieblingsfilm: Tarzan von Disney. Der erste Zeichentrickfilm., den er je gesehen hat. Zudem erinnerte ihn die Handlung daran, dass auch Tarzan nicht normal aufgewachsen ist.
Lieblingsbuch: Keins. Er liest hauptsächlich Sachbücher.
Lieblingslied: Bring me back to life – extreme music
Hobbys: MMA, Joggen

Interview mit Sam McLain

1) Was sollten wir unbedingt über dich wissen?
»Dass ich sehr ungerne über mich selbst spreche und nicht sonderlich gut mit Menschen kann, aber das werdet ihr vermutlich gleich selbst merken.«
2) Wie sieht die erste Stunde deines Tages aus?
»Ich gehe joggen, meistens noch bevor die Sonne aufgeht, da ist es draußen am ruhigsten.«
3) Welche 3 Bücher haben dich am meisten beeinflusst?
»Wenn ich lese, dann hauptsächlich Sachbücher, und die beeindrucken mich meist alle. Als Kind jedoch gab es im Labor ein Kinderbuch. Ich komme nicht mehr auf den Titel, aber es ging um die Reise eines Käfers, der unbedingt die Sonne besuchen möchte. Das hat mich damals sehr beeinflusst und ich habe Blake Tag ein Tag aus angebettelt, mir von der Sonne zu erzählen. Zum ersten Mal selbst gesehen, habe ich sie erst mit neun Jahren.«
4) Welchen Film muss man zwingend gesehen haben?
»Niemand sollte irgendetwas sehen müssen. Außerdem habe ich von Filmen wenig Ahnung, also …«
5) Für welche drei Dinge in Deinem Leben bist du dankbar?
»Für meine Freiheit, meine Familie und mein Leben.«
6) Welches war das schönste Kompliment, das dir jemand einmal gemacht hat?
»Der Mann, der mich eine Zeit lang großgezogen hat, sagte eines Tages zu mir ›Sam, du bist ein ganz normaler Junge!‹ Ich glaube, er wollte eigentlich mit mir schimpfen, warum weiß ich nicht mehr. Aber als normal bezeichnet zu werden, das war für mich das größte Kompliment, das ich je bekommen habe. Nachfolgende Ereignisse haben vermutlich einiges dieser Normalität wieder zunichtegemacht, aber ich weiß zumindest, dass ich vor einiger Zeit und wenn es auch nur für ein paar Monate war, normal gewesen bin.«
7) Auf was könntest du in deinem Leben nicht verzichten?
»Wieder meine Familie.«
8) Welche Entscheidung in deinem Leben würdest du im Nachhinein rückgängig machen wollen?
»Als junger Erwachsener bin ich vor meinem Bruder davongelaufen, weil ich seine ständige Kontrolle nicht mehr ertrug. Das war ein Fehler, der mir und meiner Familie viel Leid zugefügt hat. Mehr als sich ein gewöhnlicher Mensch vermutlich vorstellen kann.«
9) Wenn du drei Wünsche frei hättest: Welche wären es?
»Ich würde mir wünschen, dass mein Bruder und alle, die uns nahestehen, bis ans Ende ihrer Tage in Frieden leben dürfen. Und dass niemand auf der Welt mehr durch die Machtgier reicher Leute seiner Freiheit und Würde beraubt wird. Und zu guter Letzt, dass ich  Jack Martin eines Tages als freier Mann gegenüberstehen werde, um ihn ein für alle Mal aufzuhalten …«
10) Wenn du einen Song wählen könntest, der gespielt wird, sobald du einen Raum betrittst, – welcher wäre es?
*Lacht* »Da ich ungerne Aufmerksamkeit errege, würde ich es gerne vermeiden, dass von irgendwoher Musik erklingt, wenn ich einen Raum betrete. Aber ein Song, der mich sehr gut beschreibt ist vermutlich ›Grateful‹ von Neffex.«
11) Wenn es eine Sache gäbe, die du an dir ändern könntest, welche wäre das?
»Hm körperlich oder charakterlich? Mit meinem Aussehen bin ich zufrieden. Wir sind eben wie wir sind. Manchmal wünschte ich allerdings, ich könnte die Vergangenheit ruhen lassen und genießen, was ist. Genau genommen wünsche ich mir das ständig.«
12) Hast du Hobbys?
»Sport und Computer meistens in dieser Reihenfolge. Sport, vor allem das Laufen, beruhigt mich. Es bringt meine Gedanken zum Schweigen, wenn es sonst nichts tut. Und Computer, weil ich damit aufgewachsen bin und immer fasziniert war, was man mit einer Code-Reihe alles anstellen kann.«
13) Wo fühlst du dich Zuhause?
»Wir haben nie lange an einem Ort gewohnt, deshalb fühle ich mich beinahe überall Zuhause, wo meine Familie ist.«
14) Was würdest du heute deinem jüngeren Selbst empfehlen?
»Hör auf deinen Bruder und fühle dich niemals sicher.«
15) Was nimmt man dir öfters übel?
»Meine Unfähigkeit, Prioritäten zu setzen. Ich verliere mich oft in meiner Vergangenheit und vernachlässige dabei die Menschen, die mir am wichtigsten sind.

Quinn trifft Sam.

»Bitte stell dich vor und beschreibe dich selbst.«
»Mein Name ist Sam McLain, geboren am 20. April 1991 in Lenexa, Kansas. Da ich nicht gern über mich rede, war es das schon alles, was es über mich zu sagen gibt.«
»Du sollst dich mit deinen eigenen Worten beschreiben«, mahnt Blake aus dem Hintergrund.
»Ich bin größer als mein Bruder, obwohl er der Ältere ist. Normale Statur, braune Augen, Haare angeblich etwas zu lang.«
»Das reicht nicht.«
»Ist mir doch egal. Sie wissen genau, was ich von diesem Seelenstriptease halte!«
»Stell dich nicht so an. So läuft der Deal eben. Die Autorinnen schreiben, wir folgen.«
»Seit wann bist du so obrigkeitshörig?«
»Im Vergleich zu dir weiß ich, wann mein Widerstand erfolgversprechend ist und wann er mich und andere unnötig Energie kostet.«
Sam verdreht die Augen. »Na schön, da mein sonst so übervorsichtiger Bruder beschlossen hat, es sei ungefährlich, wenn ich weiterrede … Ich bin 22 Jahre alt. Meine Kindheit verbrachte ich zusammen mit Blake im Labor von Dr. Owen Martin, einem Pharmazie-Hersteller aus New Jersey. Nicht ganz freiwillig, versteht sich. Seit unserer Flucht düsen wir von einem Staat in den nächsten und Blake feuert auf jeden Stein, der mir zu nahekommt, weil er denkt, ich könnte mir damit aus Versehen den Schädel einschlagen.«
»Du übertreibst.«
»Tu ich nicht. Du hast mal die Uhr an meinem Handy verstellt, damit ich früher als vereinbart nach Hause komme!«
»Hat ja leider nicht funktioniert«, murrt Blake.
Sam winkt frustriert ab. »Wenn mein Bruder einen Zweitnamen hätte, würde der ›Kontrollfreak‹ lauten.«
»Bist du jetzt fertig?«
»Ich wäre schon vor vier Minuten fertig gewesen! Wenn Ihr wirklich wissen wollt wer ich bin, fragt Blake. Der scheint mich ja am besten zu kennen.«
Bevor es eskaliert stelle ich die nächste Frage: »Hast du ein Lieblingszitat aus deinem Buch?«
»Ernsthaft?« Sam verdrehte die Augen. »Ich habe doch schon gesagt, ich mache dieses blöde Interview nicht mit!«
Ich atme tief durch. Doch seine Reaktion hätte mir klar sein sollen. »Darf ich dann ein Zitat nennen, das von dir stammt?«, frage ich.
»Du und Jaden macht doch ohnehin was ihr wollt …«
»Ich bin nicht stark, ich bin nur zu feige, um schwach zu sein.«
»Ausgerechnet dieser Satz muss es sein?«, murrte Sam. »Das ist Schwachsinn. Ich habe nur früh gelernt, dass es gefährlich ist, anderen zu zeigen, was ich fühle. Also habe ich angefangen mir meine Furcht, meine Zweifel und Hoffnungen, nicht anmerken zu lassen, aus Angst, was andere mit diesem Wissen anfangen könnten. Diese Stärke, wie du es nennst, ist nur eine sorgfältig errichtete Fassade.«
»Du fühlst dich offenbar anders als andere. In welcher Hinsicht genau?«
»Ich fühle mich anders?! Ich bin …« Er presst die Lippen zusammen, spricht erst nach einigen Sekunden weiter: »Das hatten wir doch schon, aber gut … Ich verbrachte meine Kindheit in einem Labor, wo ich für die angeblichen Fehler meines Bruders geradestehen musste. Das machte mich zu einem sehr introvertierten Menschen, da ich gelernt habe viele Dinge mit mir selbst auszumachen. Nur um andere nicht zu belasten und der stetigen Gefahr erneut eingesperrt zu werden, zu entgehen. Abgesehen davon bin ich wie jeder andere auch. Ein Mensch mit Dämonen, Hoffnungen und Ängsten.«
Blake wirkt betroffen. »Ich wollte nie …«
»Das weiß ich. Aber unsere Vergangenheit ist eine unveränderliche Tatsache. Ich gebe dir nicht die Schuld daran. Das habe ich nie getan. Können wir jetzt aufhören? Ich will laufen gehen.«
»Nur noch vier Fragen«, halte ich ihn zurück, obwohl er vor lauter Anspannung bereits mit dem rechten Bein wippt. »Erzähl uns etwas, was die meisten Menschen nicht über dich wissen.«
Sam seufzt.»Ein Großteil von dem, was die Leute über mich wissen, ist gelogen. Wie du weißt können Blake und ich uns nur so vor unseren Häschern schützen.«
Schuldbewusst verzieht Blake das Gesicht. »Du hörst dich an, als wäre unser Leben ein einziger Kampf. Dabei gibt es auch eine Menge schöner Momente.«
»Das habe ich nie abgestritten.«
»Du und Blake seid ja ordentlich herumgekommen. Verrate uns doch bitte wie und wo du aufgewachsen bist.«
Er zuckt zusammen und auch Blake sieht mich an, als hätte ich ihnen Owen Martin persönlich in den Caravan gesetzt.
»Ich wuchs in einem Keller auf!«, faucht Sam. »In einem sehr modernen Keller mit medizinischen Geräten im Wert von mehreren Millionen Dollar. So gesehen war ich vermutlich das Kind mit der teuersten Einrichtung seines Spielzimmers. Nur dass dort nicht gespielt wurde und ich in gewisser Weise nie Kind war!« Für einen Moment wirkt er, als würde er einfach hinausstürmen. Doch dann sacken seine Schultern nach unten. »Sagen wir einfach die ersten neun Jahre meines Lebens waren anders, als ich sie mir gewünscht hätte. Zum Glück ist der Mensch anpassungsfähig. Rückblickend betrachtet überrascht es mich, was ein Kind alles ertragen kann. Nach dem Labor wurde alles besser. Blake hat mich rausgeholt und ich wuchs mit ihm als Vormund auf. Wir waren immer auf Reisen, besuchten jeden Ort, den wir sehen wollten. Im Grunde ein Leben, wie es sich ein Heranwachsender nur wünschen kann. Wäre uns nicht ständig alles wieder genommen worden und die Leute, die uns geholfen haben …« Er verstummt und senkt den Kopf.
Diesmal bin ich nicht so blöd weiter zu bohren. »Also warst du ein unglückliches Kind …«
Zu meiner Überraschung schüttelt er erneut den Kopf. »Es ist schwierig glücklich zu sein, wenn dein Leben in Gefahr ist. Aber selbst in diesen dunklen Tagen gab es glückliche Momente. Ich war nach dem Labor für einige Jahre glücklich. Sehr sogar. Die ganze Welt war mein Spielplatz und wäre Blake nicht gewesen, ich wäre vermutlich vor Übermut vom Baum gefallen oder in einem See ertrunken.«
»Dann hast du dir eine wichtige Fähigkeit bewahrt«, stelle ich fest. »Welche Charaktereigenschaft hättest du noch gerne?«
Lange schweigt Sam und blickt auf seine Hände. „Manchmal wünschte ich vergeben zu können. Oder wenigstens vergessen.“
Ich sehe, wie Blake schwer schluckt und bin versucht es ihm gleichzutun. Stattdessen frage ich rasch: »Aber du kannst noch träumen? Welches Ziel verfolgst du und warum?«
»Ich will eines Tages ohne Angst jemandem meinen Namen nennen können«, sagt Sam nachdenklich. »Meinen richtigen Namen. Ohne Furcht vor den Konsequenzen.«
»Das wirst du«, antwortet sein Bruder. »Egal wie, eines Tages wirst du das tun können!«
Sams Lächeln wirkt gezwungen. »Willst du wissen, wie ich meine Zukunft sehe?«
Blake nickt stumm.
»Meine Zukunft reicht nicht über den morgigen Tag hinaus. Er wird sein wie die Vorherigen. Sei vorsichtig, behalt den Kopf unten, genieß was du hast. Überlebe.«

5 Fakten über Sam McLain
1) Sam McLain kam mit 2 Jahren in das Labor von PharmaCorp, wo er dazu benutzt wurde, seinen älteren Bruder Blake zur „Mitarbeit“ zu bewegen
2) Sam lebte einige Monate im Haus des PharmaCorp Besitzers Owen Martin. Dieser erwog Sam zu adoptieren, um ihn für seine Zwecke einsetzen zu können.
3) Sam hat seit einer traumatischen Erfahrung in der Kindheit panische Angst vor absoluter Dunkelheit. Dämmerung oder die Nacht machen ihm keine Schwierigkeiten, ein Raum im Keller ohne Licht, treibt ihn allerdings sofort in eine Panikattacke.
4) Sams kleiner Finger an der linken Hand ist ein wenig krumm, seit er ihm im Labor gebrochen wurde, als er gerade sieben Jahre alt war.
5) Sam war in seiner Jugend so zurückhaltend im Umgang mit Mädchen, dass sein Bruder Blake fürchtete, er würde in einer Klosterschule enden. Dass Sam zu diesem Zeitpunkt Interesse an einem Jungen in seiner Klasse hatte, wusste Blake nicht.