
Dr. Owen Martin unterwirft sich keinen Einschränkungen. Unmöglich bedeutet für ihn lediglich, dass noch kein Weg gefunden wurde. Bei allem, was er tut, handelt er in der Überzeugung, dass es notwendig ist, Grenzen zu überschreiten, um brauchbare Ergebnisse zu erzielen. Für ihn lautet die Frage nicht, ob jemand erfolgreich sein wird, sondern wie weit er bereit ist, dafür zu gehen. Diesen Grundsatz wendet er auch bei der Erziehung und Ausbildung seines Ziehsohnes Jack an.
Da die Ergebnisse von Tierversuchen nun einmal nicht eins zu eins auf Menschen umzulegen sind, verwendet er Probanden aus seinen geheimen Laboren für die notwendigen Tests.
Ihre Versorgung und Unterbringung verschlingt weitaus höhere Summen, als es die von Ratten oder auch Schimpansen täte. So sieht Dr. Martin es als wirtschaftlich an, seine Probanden anderen Ärzten zu Testzwecken zur Verfügung zu stellen.
Er hat es sich zum Ziel gemacht, vorhandene Medikamente nicht nur zu verbessern, die Verträglichkeit zu erhöhen oder leistungssteigernde Kuren zu entwickeln, sondern er will Krankheiten bekämpfen, die als unheilbar gelten. Sich dafür über die eine oder andere moralische Hemmschwelle hinwegzusetzen ist für ihn unabdingbar.
Es empfindet es nicht als Unrecht, Einzelne zu opfern, um mit dem endgültigen Ergebnis Tausende zu retten.
Steckbrief:
Name: Owen Martin
Buch: Dabei seit ›Blake McLain – Flucht‹ Band 1 aus der McLain-Reihe
Geschlecht: männlich
Geboren: 13.03.1955
Geburtsort: Reading, UK (Auswanderung der Familie Martin in die USA: 1960)
Staatsangehörigkeit: US-Staatsbürger
Größe: 181 cm
Gewicht: 89 kg
Haarfarbe: blond
Augenfarbe: blau
Wohnhaft: New Jersey
Lieblingsfilm: Ich schaue lediglich wissenschaftliche Sendungen.
Lieblingsbuch: Fachbücher
Hobbys: die Pflege meiner Rosen

Interview mit Dr. Owen Martin
Bitte stellen Sie sich mit maximal 5 Sätzen vor.
»Mein Name ist Doktor Owen Martin, geboren in Reading einer Stadt in der Grafschaft Berkshire Großbritannien. Nachdem meine Eltern (beide Apotheker) einer Erbschaft wegen in die Staaten auswanderten, wuchs ich in New York auf. Früh entdeckte ich mein Interesse an Mikrobiologie und organischer Chemie. Heute führe ich eines der größten Pharma-Unternehmen der USA. Mein Bestreben ist es, für jene die krank und schwach sind, ein möglichst lebenswertes Leben zu ermöglichen. Jeder Mensch egal wie krank, sollte in der Lage sein für sich und seine Familie sorgen zu können. «
Für was haben Sie kein Verständnis?
»Für Inkompetenz, Faulheit und schlampiges Arbeiten. Jeder Mensch ist in der Lage sein Bestes zu geben. Um genau zu sein, sehe ich es als eine Bürgerpflicht an, sich anzustrengen.«
Haben Sie einen geheimen Traum, von dem Sie bis jetzt niemanden erzählt haben?
»Ich habe keine Träume, ich habe Ziele. Diese Ziele sind zum Großteil das Heilen von Krankheiten, für die es bislang keine vernünftigen Heilmittel gibt.«
Was ist das Erste, das Sie nach dem Aufstehen tun?
»Ich lese die Zeitung.«
Wenn Sie ein Video von einer Situation Ihrer Wahl aus Ihrem Leben haben könnten, welche Situation wäre das?
»Ich habe ein sehr gutes Gedächtnis. Von daher benötige ich keine Aufnahmen. Alles, was Erinnerungswert ist, rufe ich mir jederzeit ins Gedächtnis.«
Was halten Sie von der Ehe?
»Sie ist die logische Konsequenz einer jeden vielversprechenden Beziehung. Allerdings muss sich ein jeder selbst überlegen, ob er Zeit dafür hat. Ich habe es versucht und musste lernen, dass eine Ehe auch eine Verpflichtung ist, die ich nicht in der Lage bin zu erfüllen. Nicht mit der Firma. Die Firma ist alles.«
In welchen Punkten gleichen Sie Ihrer Mutter? In welchen Ihrem Vater?
»Meine Mutter war eine sehr kluge Frau, von ihr habe ich mein Interesse für die Wissenschaft. Für die Logik und die Vernunft. Von meinem Vater habe ich meine Entschlossenheit und mein Verständnis für das, was es zu tun und was es zu lassen gilt. Er hatte ein sehr scharfes Auge, vor allem für andere Menschen. Er konnte innerhalb eines Wimpernschlages sagen, was es Wichtiges über den Charakter eines Menschen zu wissen gab.«
Was tun Sie, um sich zu entspannen?
»Ich habe eine Sammlung historischer Rosen, die ich mit Hingabe pflege. Außerdem lese ich oder rechne. Ein Gehirn, das Ordnung braucht, bringt man am einfachsten mit Zahlen, die ineinandergreifen und ein großes Ganzes ergeben, zur Ruhe.«
Wie verbringen Sie einen freien Tag?
»Meine seltenen freien Tage widme ich meinen Rosen, meinen Büchern oder meinem Sohn.«
Was möchten Sie im Leben erreichen?
»Ich habe bereits alles erreicht, was es zu erreichen gibt. Dennoch arbeite ich Tag für Tag daran, besser zu werden in dem, was ich tue, in dem, was ich bin. Krankheiten sind wandlungsfähig. Das ist auch mein Anspruch an die Medizin. Schritt zu halten, vielleicht sogar den Krankheiten einen Schritt voraus sein. Das wäre ein erstrebenswertes Ziel.«
Wie sind Sie zu Ihrem aktuellen Beruf gekommen?
»Durch harte Arbeit und den Willen, ihn zu ergreifen, koste es, was es wolle.«
Warum haben Sie diesen Beruf ergriffen?
»Meine Mutter starb einen grausamen Tod. Einen unnötigen Tod, denn sie hätte nicht sterben müssen, wäre die medizinische Versorgung besser gewesen.«
Was mögen Sie an Ihrer Arbeit?
»Die Herausforderungen, die jeder Tag mit sich bringt. Und zu sehen, wie all die Zahnräder die man selbst platziert hat, ineinandergreifen.«
Hattest Sie vorher andere Berufe?
»Nein.«
Wie viel Geld haben Sie im Monat zur freien Verfügung und wofür geben Sie es aus?
»Genug. Am liebsten investiere ich es in ein entspanntes Abendessen mit einem guten Glas Wein. Hin und wieder gönne ich mir ein neues Möbelstück für das Haus oder etwas für den Garten. Der Rest fließt zum Großteil zurück in die Firma.«

New Jersey Reports – Exklusive Interview-Reihe mit PharmaCorp CEO Owen Martin Teil 1
Unser Reporter war zu Besuch bei Doktor Owen Martin, dem Gründer von PharmaCorp. Mit sechs Standorten und über 5000 Mitarbeitern zählt die Firma zu den größten Pharmaproduzenten in den Vereinigten Staaten von Amerika.
New Jersey Reports: Doktor Martin, ich bedanke mich, dass Sie sich Zeit für uns genommen haben. Sie zählen mittlerweile zu den 1000 wohlhabendsten Männern der USA, aber aufgewachsen sind Sie ganz anders.
Owen Martin: Das ist richtig. Meine Eltern waren Briten. 1960 siedelten sie nach New York über. Sie waren beide Apotheker und betrieben eine erfolgreiche kleine Pharmazie in Midwood.
New Jersey Reports: Dann wurde Ihnen das Interesse an Medikamenten regelrecht in die Wiege gelegt. War es eine Herzensangelegenheit sich ebenfalls in der Pharma-Branche zu etablieren, oder haben ihre Eltern sie bei der Berufswahl beeinflusst?
Owen Martin: Nun, einen gewissen Einfluss kann man als Apothekersohn nicht abstreiten, aber was ich tue, tue ich voller Überzeugung. Ich lieh mir schon in der siebten Klasse Chemie-Bücher der Oberstufe in der Schulbibliothek. Mich fasziniert, was ich nicht sehen kann und doch so großen Einfluss auf unser Wohlbefinden hat.
New Jersey Reports: Da bot sich das Studium der Chemie und Mikrobiologie sicher an. Beide Studiengänge haben sie mit Bravour abgelegt eines davon unterhalb der Regelstudienzeit. Ihr Weg scheint sehr geradlinig, haben Sie je gezweifelt?
Owen Martin: Nein. Es gab immer etwas Neues zu lernen, Zusammenhänge zu verstehen. Da wäre ein Blick nach links oder rechts nur hinderlich gewesen. Ich bin kein Mensch, der hadert.
New Jersey Reports: Was hat Sie dazu bewogen in die freie Wirtschaft zu gehen. Anhand ihrer Worte könnte man vermuten, dass ihr Weg sie eher in die Forschung geführt hätte.
Owen Martin: Oh das hat er. Ich habe vier Jahre lang beim National Institutes of Health gearbeitet. Im Speziellen forschten wir nach Verfahren, um die Wirksamkeit von bestehenden Medikamenten zu verbessern, beziehungsweise deren Aufnahme in den Stoffwechsel zu beschleunigen. Allerdings waren mir diese Methoden alle zu praxisfremd und noch zu weit entfernt vom Patienten. Ich wollte an Dingen forschen, die den Menschen in wenigen Monaten und nicht in mehreren Jahrzehnten zur Verfügung stehen würden. Dadurch entstand drei Jahre später das Medikament, für das PharmaCorp heute noch bekannt ist.
New Jersey Reports: Asthmatam.
Owen Martin: Genau. Damit gelang mir nicht nur der Start in die Selbstständigkeit, Asthmatam hat vielen Asthmatikern das Leben wesentlich erleichtert. Früher war Sport für Menschen mit Atemwegsbeschwerden ein Fremdwort. Heute kenne ich Kranke, der Marathon laufen.
New Jersey Reports: Das hat vielen sicher ganz neue Wege eröffnet und das tut es heute noch. Allerdings hat ihr plötzlicher Durchbruch auch für heftigen Gegenwind gesorgt, wenn ich mich richtig erinnere. Noch heute haben Sie scharfe Kritiker, die behaupten, Sie hätten wichtige Testphasen übersprungen und bei der Zulassung des Medikaments Abkürzungen genommen.
Owen Martin: Im Schatten des Erfolges tummeln sich immer Neider und Kritiker. Dass ich Abkürzungen genommen habe, möchte ich gar nicht leugnen. Aber was viele meiner Kritiker nicht wahrhaben möchten, ist dass es einen Unterschied zwischen einer Abkürzung und dem Verlassen des rechten Weges gibt. Alle meine Medikamente auf dem Markt sind wie jedes andere getestet und zugelassen. Jede einzelne Nebenwirkung, die uns von Ärzten oder Patienten übermittelt wird, nehmen wir äußerst ernst und verwenden diese Daten, um uns und unsere Produkte weiterzuentwickeln.
New Jersey Reports: Für Sie gibt es also einen Unterschied zwischen einer Abkürzung und dem Verlassen des rechten Weges. Wie genau würden Sie diese Abkürzungen bezeichnen. Was stößt ihren Kritikern dann auf?
Owen Martin: Dank meiner Expertise habe ich viele Freunde und Kollegen in der Branche, die teilweise mit für die Zulassung neuer Wirkstoffe verantwortlich sind. Wenn ich der Meinung bin, dass ich etwas gefunden habe, was der Menschheit so schnell wie möglich zur Verfügung stehen muss, dann habe ich keine Scheu, alles dafür zu tun, dass mein Produkt den Vorrang vor unwichtigeren Präparaten der Konkurrenz bekommt. Die russische Grippe 1977 war so ein Fall. Ich möchte allerdings betonen, dass ich zu keiner Zeit mir durch unlautere Methoden einen wirtschaftlichen Vorteil verschaffte habe. Ich bin ein Freund des fairen Wettbewerbs.
New Jersey Reports: Ihr Unternehmen ist sehr breit aufgestellt. In einem Interview, das sie vor zehn Jahren mit meinem Kollegen führten, sagten Sie, dass das Herzstück ihrer Firma noch immer nicht an die Öffentlichkeit gelangt sei. Ist das mittlerweile geschehen?
Owen Martin: Zu meinem Bedauern nicht. Das damalige Projekt war nicht zukunftsträchtig. Auch wenn mir das persönlich sehr viel Kummer bereitet hat, musste ich zum Wohle der Firma und meiner Mitarbeiter den Schwerpunkt auf andere Präparate legen.
New Jersey Reports: Werden Sie uns verraten, worum es sich dabei gehandelt hat?
Owen Martin: Nein. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dieses Meisterwerk eines Tages der Welt präsentieren zu dürfen. Wenn es so weit ist, wird es mir eine Freude sein, Ihnen davon zu berichten.
New Jersey Reports: Und wir drücken die Daumen, dass dieser Tag für sie und uns noch kommen wird. Vielen Dank für Ihre Zeit Doktor Martin. Ich wünsche Ihnen und ihrem Unternehmen alles Gute für die Zukunft.
