#Charaktersofseptember2018 mit Sam McLain

#Charaktersofseptember2017 mit Sam McLain.
Bitte stell dich vor und beschreibe dich selbst.
»Mein Name ist Sam McLain, geboren am 20. April 1991 in Lenexa, Kansas. Zusammen mit meinem Bruder Blake verbrachte ich die ersten Jahre meines Lebens, an die ich mich bewusst erinnere, in einem Labor. Dann ist uns die Flucht gelungen und ich wuchs mit Blake als Vormund auf. Seit Jahren sind wir auf der Flucht vor dem Mann, der uns in das Labor gesperrt hat und nicht aufhört, uns jagen zu lassen. Blake lässt mich daher kaum aus den Augen, dabei bin ich sowohl beim MMA als auch beim Scharfschützentraining besser als er. Normale Statur, braune Augen, dunkelbraunes Haar.«
Gibt es ein Gerücht über dich?
»Ich weiß, dass meine Mitschüler sich das Maul über mich zerrissen haben. In irgendeiner Highschool hieß es mal, ich sei aus dem Jugendknast abgehauen, weil ich jemanden umgebracht haben soll. Was genau sie sich dachten, war mir egal.«
Auf welche zwei Dinge kannst du nicht verzichten?
»Auf meinen Sport und meine Unabhängigkeit. Seit der Zeit im Labor fühle ich mich schnell eingesperrt. Wenn ich nicht laufen gehen kann, intensiviert sich dieses Gefühl, was oft im Chaos endet.«
Wie entspannst du dich am liebsten?
»Ich höre Musik und gehe laufen. Wenn es Ärger gibt und ich angespannt bin, muss ich raus ins Freie.«
Welches Wort bringt dich auf die Palme?
Sam zögert keine Sekunde. »Prinzessin«, antwortet er verbissen.
Prüfend sieht Blake ihn an, aber Sam presst die Lippen fest aufeinander. Es gibt Dinge, die kann er seinem Bruder nicht sagen.
Gibt es in deinem Leben etwas, mit dem du nicht richtig abgeschlossen hast? Wenn ja, was ist es?
»Ich habe vor einigen Jahren jemanden verloren, der mir sehr nahestand. Ich weiß, ich sollte es längst verarbeitet haben. Nach vorne sehen, mein Leben leben. Aber da ist nur die Wut in mir, ihn nicht rächen zu können. Noch nicht …«
Blake stöhnt gequält auf. »Sam …«
»Darüber diskutiere ich nicht, Blake. Also spar dir die Worte!«
Feierst du deinen Geburtstag? Was bedeutet dieser Tag für dich?
»Er bedeutet mir mehr, als ich gern behaupte. Obwohl ich immer nur mit Blake feiere und diese ›Party‹ meist auf ein gutes Steak und einen Sixpack Bier hinausläuft, ist es jedes Mal ein guter Tag. Weil wir noch Leben sind und wissen: Wir haben wieder ein Jahr geschafft. Ein Jahr ohne das Labor ohne Dr. Martin und in Freiheit. Das ist unbezahlbar.«
Warst du gut in der Schule?
»Ja, sogar besser als ich sein durfte«, antwortet Sam und zum ersten Mal klingt ein wenig Begeisterung in seinen Worten mit. Doch der Eindruck verschwindet sofort wieder, als er hinzufügt: »Es ist hart, wenn du ein Stipendium angeboten bekommst und ablehnen musst, weil die Sport-Uni an der sie dich haben wollen zu viel Medienpräsenz aufweist. Aber was solls. Man kann nicht alles im Leben haben.«
Wofür bist du deinen Eltern dankbar?
»Für nichts.«
»Sam …«
»Was, Blake? Ich kenne sie nicht, habe keinerlei Erinnerung an sie. Vielleicht müsste ich deswegen traurig sein, oder verbittert. Aber die Wahrheit ist; da ist nichts. Nur das Wissen, dass ich etwas für sie empfinden sollte, weil sie mich zwei Jahre lang großgezogen haben.«
Tag 17: Hast du viele Freunde?
»Nein, ich kann meine Freunde an einer Hand abzählen. Aber wenn ich anrufe, und sage, dass ich untertauchen muss, oder eine nicht registrierte Waffe brauche, dann stellen sie keine Fragen.«
Wie zeigst du, dass du jemanden nett findest?
»Lächeln soll ganz hilfreich sein, habe ich gehört.«
Gibst du Menschen eine zweite Chance?
»Kommt auf den Menschen an. Fremden? Nein. Täte ich es, wäre ich vermutlich längst tot oder zurück im Labor. Meiner Familie schon.« Er bemerkte die Erleichterung im Blick seines Bruders und zuckte mit der Schulter. »Jeder macht mal Fehler.«
Ist es wichtig für dich, was andere von dir denken?
»Nein. Ich glaube an den Grundsatz, dass jeder Mensch so leben kann, wie er will, solange er dadurch niemand anderem schadet. Also hat auch keiner das Recht, mich für meine Ansichten oder Taten zu verurteilen, solange sie ihn oder sie nicht direkt betreffen.«
Bei welcher Gelegenheit hast du an dir selbst gezweifelt?
»Ich zweifle oft. Mein Leben scheint eine Wanderung über ein Minenfeld. Ein falscher Schritt und Blake und ich sind verloren. Auch wenn ich mir mehr als alles andere auf der Welt wünsche, die Vergangenheit ein für alle Mal hinter mir zu lassen, zweifle ich, dass es je soweit kommen wird.«
Wie gehst du mit Kritik um? Welche Kritik hat dich am stärksten getroffen?
Lange schweigt Sam und blickt auf seine Hände.
»Blake sagte einmal zu mir, er würde mich nicht wiedererkennen und dass ich eiskalt geworden sei. Selbst wenn er in gewisser Weise recht gehabt hat, trafen mich diese Worte. Früher hat er mir vertraut, ohne zu zögern. An jenem Tag habe ich einen Teil dieses Vertrauens verloren und ich weiß nicht, ob ich es je wieder zurückgewinnen kann.«
Was war der beste Rat, den du jemals bekommen hast?
»Wenn du darauf wartest, dass andere dir die Hindernisse beseitigen, die das Leben dir in den Weg stellt, wirst du immer der Zuschauer sein, nie der Spieler.«
Bist du stolz auf dich?
»Manchmal. Nicht direkt auf mich selbst, aber darauf, dass ich lebe, einen Bruder wie Blake habe, und dass ich trotz aller Widrigkeiten noch hier bin. Auch wenn ich manchmal nicht sicher weiß, ob das ein Fluch oder ein Segen ist.«